Page 4 - Freizeitarena
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goesfnews freibad brauweg
Freibad Brauweg für alle oder:
»Der 90. Geburtstag!«
»Eine Umschau im Badewesen zeigt, dass das Baden und Schwimmen in Göttingen eine verhält- nismässig bescheidene Stellung einnimmt gegenüber anderen Städten. Woran liegt das? Wohl haben wir eine Schwimmhalle, für deren Schaffung wir unseren Stadtvätern nicht genug dank- bar sein können. Aber sie vermag keinen Ersatz für ein Sommerfreibad zu liefern, sondern ermög- licht lediglich, auch an kalten Tagen und im Winter dem Schwimmen obzuliegen. Wie sieht es mit den vorhandenen Freibädern aus? Beide Bäder, das städtische Flussbad als auch die Universi- tätsbadeanstalt, mögen früher hinreichend gewesen sein, den heutigen Anforderungen können sie aber nicht mehr gerecht werden und zwar aus folgenden Gründen:
In den 60ern
Die vom Vorstand des Schwimmvereins Göttingen im März 1924 der Stadtverwaltung vorgetragenen Argu- mente für ein neues Freibad wurden im seit 1925 errich- teten und 1927 eröffneten »Braubad« vereint, mit aus-
reichend Sonne und Licht, einer angenehme(ren) Wassertem- peratur, 50-m-Sportbahnen (bis 1952 sogar 100 m!) und systematischem Schwimmunterricht. Und seinerzeit höchst modern: Der 10-m-Sprungturm war eine Original-Kopie des Sprungturms der Olympischen Spiele von 1924 in Amsterdam.
Am Samstag, 12.8.2017, 90 Jahre und 27 (!) Tage nach der offi- ziellen Einweihung, feiert das älteste der drei Göttinger Frei- bäder Jubiläum! Seitdem hat das Städtische Freibad einige Erlebnisse und »Operationen« hinter sich: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände von den Besatzungsmächten
1. Licht und Sonne als das Hauptbedürfnis eines Freibades haben nur teilweise Zutritt zu diesen.
2. Die Temperatur des Leine- wassers ist im Durchschnitt zu niedrig ... gewöhnlich unter 15°...
3. In keiner der beiden Badean- stalten lässt sich eine einwand- freie Sportbahn schaffen.
4. Vorrichtungen zur Erteilung eines systematischen Schwimm- unterrichts lassen sich nicht anbringen ....«
genutzt, 1947 und 1948 war das Bad an bestimmten Tagen wie- der für die Bevölkerung freigeben, ab 1949 stand es ihr dann uneingeschränkt zur Verfügung. 1951/52 wurden die Becken- konstruktionen komplett erneuert und dabei eine Brücke durch das lange Becken gezogen, es entstanden ein 50 Meter langes Schwimmer- und ein separates Sprungbecken. 1963 wurde ein Kinderplanschbecken gebaut, das 1995 komplett saniert wurde, ab 1968/69 konnte man schließlich das Bade- wasser erwärmen und es wurden beheizte Duschen instal- liert. 1984 wurde die heute noch sehr beliebte 80 Meter lange Rutsche errichtet, zwei Jahre später die gesamte Beckenan- lage für 1,6 Mio. DM umgebaut und die Technik modernisiert. Schließlich erfolgte nach der Saison 2016 die Sanierung der sanitären Einrichtungen der Anlage. Der bisherige Besucher- rekord erfolgte am 2.6.1952 und liegt bei 10.500 Badegästen.


































































































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